
12 März 2025 Endlich wieder einkaufen vor Ort: Tante Enso eröffnet in Hahnenklee
Gerade in ländlichen Regionen und kleinen Ortschaften ziehen sich die großen Lebensmittelketten zurück. Die Standorte versprechen nicht genug Umsatz. Zum Leidwesen von Senior*innen oder Menschen ohne Auto fehlen so fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten. Tante Enso möchte diese Lücke schließen. Die Idee: Supermärkte auf geringer Fläche und mit limitierten Öffnungszeiten werden genossenschaftlich organisiert.
Durch eine Teilhaberschaft werden die Kund*innen fester Teil von Tante Enso. Mit der kostenlosen Mitgliedskarte ist sogar ein Einkauf rund um die Uhr möglich. Die Chipkarte ermöglicht den Zugang und das eigenständige Scannen und Bezahlen der Einkäufe.
Das Konzept stoße auf großes Interesse und sei vielerorts gefragt. „Bisher gibt es 64 Filialen in Deutschland. Doch etwa 1.500 weitere Orte haben sich bereits beworben“, berichtet Danny Erdmann. „Wir sind ein Vollversorger und bieten die Waren zu marktüblichen Preisen an. Zudem haben wir auch viele Produkte aus regionaler Erzeugung im Programm“, erklärt der Regionalleiter beim Besuch des neuen Ladens in Hahnenklee, der im Dezember 2024 eröffnet wurde.
Schon vor Jahren schloss der letzte klassische Supermarkt sein Geschäft in der Ortschaft im Harz, in der sich vier Wohnangebote der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung befinden. Diese sind nun Teilhaber von Tante Enso und können wieder direkt vor Ort einzukaufen. Mitarbeiterin Sina Cyrnik freut sich über die Möglichkeit: „Gerade für die Kinder aus unseren Gruppen ist das toll. Sie können ihr Taschengeld zu den regulären Öffnungszeiten selbstständig ausgeben – und nicht mehr nur am Kiosk, der ja deutlich teurer ist.“ Das ist auch in pädagogischer Hinsicht ein wichtiger Aspekt: Zur Entwicklung von Autonomie gehört schließlich, schon in jungen Jahren kleinere Einkäufe selbst zu erledigen und den Umgang mit Geld zu erlernen.