Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Frauen und Mädchen sind nach wie vor unzureichend vor Gewalt geschützt. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen, auch bekannt als Orange Day, weist der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V., dessen Gründungsmitglied die Mansfeld-Löbbecke-Stiftung ist, auf dieses drängende Problem hin. Die Statistiken sind erschreckend: Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher, sexualisierter oder psychischer Gewalt – unabhängig von ihrem Alter, sozialen Hintergrund oder ihrer Lebenssituation.

Hilfe für Betroffene

„Diese Gewalt bleibt häufig im Verborgenen. Aber sie ist allgegenwärtig“, erklärt Kerstin Tack, die Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. Der kürzlich veröffentlichte Lagebericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend enthält alarmierende Zahlen: Im Jahr 2023 wurden 938 Mädchen und Frauen Opfer von Tötungsversuchen, wobei 360 von ihnen tragischerweise ums Leben kamen. Tack betont die Notwendigkeit eines Gewalthilfegesetzes, das den Schutz vor Gewalt an Frauen stärken und als Rechtsanspruch festlegen soll. „Das Gesetz muss in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht werden“, lautet ihre eindeutige Forderung.

Das angestrebte Gewalthilfegesetz hat zum Ziel, die Finanzierung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen bundesweit sicherzustellen und den Betroffenen einen verlässlichen Zugang zu Schutz und Beratung zu ermöglichen. Des Weiteren setzt sich der Paritätische Niedersachsen für die Einführung einer elektronischen Überwachung von Tätern häuslicher Gewalt ein. Länder wie Spanien haben mit dieser Strategie Erfolge erzielt, um nach ersten Gewalttaten eine weitere Eskalation oder sogar Femizide zu verhindern.

Deutschland hatte sich bereits im Oktober 2017 mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention verpflichtet, umfassende Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen zu ergreifen – doch die Umsetzung bleibt bislang hinter diesem Versprechen zurück.

In einem 60-sekündigen Film plädieren bekannte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft für die Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes. Folgen Sie diesem Link: Worauf warten wir noch?



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