„Ideen, die aus dem Kopf plumpsen“

Angelina hat eine große Leidenschaft: Comics. Oft malt sie bekannte Charaktere nach. „Zum Beispiel Lisa Simpson, denn die ist intelligent. Oder Leela aus Futurama. Die ist cool und witzig“, berichtet die 15-Jährige, die in Vienenburg lebt. Vor zwei Jahren zog sie von ihren Großeltern in ein Wohnangebot der Stiftung. „Ab und zu besuche ich meine Mutter und meine Schwester in Nordrhein-Westfalen“, erzählt sie. Mit den beiden teilt das Interesse am Zeichnen. „Doch in meiner Familie bin ich am besten“, erklärt sie stolz. In der Wohngruppe hat sie sich gut eingelebt, bedauert jedoch, dass sie keine Freunde und oft Langeweile habe. Dann greift sie zum Stift: „Ich zeichne Ideen, die einfach aus meinem Kopf plumpsen.“

Aktuell arbeitet Angelina an einer Geschichte über eine Popgruppe. Die Bandmitglieder, Zwitterwesen zwischen Mensch und Tier, wurden im Labor erschaffen und leben in einer Fantasiewelt namens Animal Ville. Mit magischen Brillen können sie einen Blick in die Zukunft werfen. Die Bilder zeigen die Jungstars beim morgendlichen Pflichtbesuch in der Schule und dem nachmittäglichen Ruhm in Fernsehshows. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich eine Romanze zwischen dem Songschreiber B-D und Sängerin Ang, dem Alter Ego der Schöpferin.

Es ist spürbar, wie tief Angelina in die Geschichten ihrer Comics eintaucht. Sie träumt davon, eine berühmte Entwicklerin von Computerspielen, Serien und Filmen zu werden. Ihre Zeichenkünste bringen ihr schon heute Anerkennung. „Wenn ich ein gutes Bild hinbekomme habe, zeige ich das gern und freue mich, wenn jemand das toll findet.“ Doch oft fällt es ihr auch schwer, ein Lob anzunehmen, denn „ein Teil in mir sagt, dass ich das nicht verdient habe.“

Gemeinsam mit ihren Betreuer*innen arbeitet Angelina daran, ein stärkeres Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich zu öffnen. Dass sie über besondere Talente verfügt, zeigen ihre Fantasie und die Fähigkeit, diese kunstvoll zu Papier zu bringen.



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