14 Sep 2022 Tierischer Zuwachs am Standort in Wolfenbüttel
Auf dem Gelände der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung in Wolfenbüttel leben seit Mai dieses Jahres fünf weibliche Lämmer der Rasse Ile de France. Die Schafe kommen aus der Region, von der Schäferei Glinnemann aus Lehre. Sie werden zur umweltschonenden Grünpflege des weiträumigen Grundstücks gehalten – und ihr Anblick erfreut alle, die hier arbeiten, lernen, wohnen oder zu Besuch kommen.
Die gleichmäßige Beweidung der Flächen erfolgt durch den sogenannten Weideumtrieb: Sobald ein Bereich abgefressen ist, wird der Zaun versetzt und die Lämmer grasen auf einem anderen Teil des Areals. Die Mansfeld-Löbbecke-Stiftung legt bei Gestaltung und Pflege ihres Grundstücks großen Wert auf Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Handeln. Dank der Schafe wird weniger Benzin oder Strom verbraucht. Während herkömmliche Rasenmäher oder Mähroboter das Grün oft sehr kurz schneiden, lassen die Tiere deutlich längere Halme zurück und schonen so die im Gras lebenden Insekten. Hochwüchsige Pflanzen, wie zum Beispiel schnell wachsendes Unkraut oder hohe Grashalme, werden gefressen – darunter wachsende Pflanzen bleiben stehen. Damit leistet die kleine Schafherde einen Beitrag zum Erhalt des Lebensraumes und fördert die Biodiversität.
Neben dem ökologischen Aspekt spielen auch soziale Faktoren bei der Schafhaltung eine wichtige Rolle. Klient*innen der Stiftung lernen, Verantwortung zu übernehmen und auf die Bedürfnisse der Tiere zu achten. Die große Nähe zur Dr. David Mansfeld-Schule bietet die Möglichkeit, alle Aspekte der Schafhaltung in den Unterricht zu integrieren, um zum Beispiel das Umweltbewusstsein der Schüler*innen zu stärken.
Viele Kinder und Jugendlichen in der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung kommen aus einer städtischen Umgebung und sind Kontakt zu Tieren kaum gewohnt. So bereitet es meist große Freude, die Tiere hautnah zu erleben und ihnen beim entspannten Grasen auf der Weide zuzusehen. Auch die Bewohner*innen des benachbarten Wohnheims der Lebenshilfe kommen gerne auf das Gelände, um die wolligen Vierbeiner zu beobachten.
Schafe haben übrigens ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl. In einer Schafherde wird niemand allein gelassen. Die Vierbeiner entwickeln Sympathien untereinander und schließen Freundschaften. Genau wie Menschen haben die Tiere individuelle Charaktereigenschaften. Sie empfinden Emotionen wie Freude oder Angst und entwickeln unterschiedliche Gewohnheiten. Übrigens: Die Schafe sind noch kein Jahr alt und werden deshalb noch als Lämmer bezeichnet.