Viele Gäste zur Feier des Zuckerfests

In der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung leben und arbeiten viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Glaubensrichtungen. Das bedeutet, dass sie auch verschiedene religiöse Feste feiern. Christliche Feiertage wie Ostern oder Weihnachten sind uns allen bekannt. Aber wie sieht es zum Beispiel mit dem muslimischen Zuckerfest aus? Um mehr darüber zu erfahren, waren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Mitarbeitende zum Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadans eingeladen. Beim gemeinsamen Feiern gelingen Annäherung und gegenseitiges Kennenlernen schließlich ganz ungezwungen.

Bereichsleiter Ferat Cam begrüßte am frühen Abend fast einhundert Gäste, gab einen kurzen Einblick in die Bedeutung des Festes und betonte den Wert von Miteinander und gegenseitigem Verständnis: „Wir sollten mit offenen Augen durch die Welt gehen. Und ganz besonders mit offenen Herzen.“

Anis Rizk, Vildan Kesmen und Selin Dündar

Die Stiftungsmitarbeiter*innen Vildan Kesmen, Selin Dündar und Anis Rizk hatten die Räumlichkeiten der Geschäftsstelle festlich geschmückt, Geschenke vorbereitet und ein Quiz mit Fragen rund um Ramadan und Zuckerfest gestaltet. Beim Ratespiel im Stil der bekannten Kinderfernsehsendung „1, 2 oder 3“ wurde es lebhaft. Wie heißt das heilige Buch der Muslime? Wie lange dauert der Ramadan? Und warum ist er so bedeutend? Diese und weitere Fragen wurden von den Kindern und Jugendlichen fröhlich beantwortet. Und wer geraten hatte und daneben lag, erfuhr die richtige Antwort und lernte dazu.

Alle Interessierten waren dann zu ritueller Waschung und gemeinsamem Gebet eingeladen. „Ich habe mich gefreut, dass auch Kinder ohne muslimischen Hintergrund daran teilgenommen haben“, erklärt Vildan Kesmen. Den Jugendlichen, die zum Beispiel aus arabischen Ländern geflohen sind oder nicht mehr bei ihren muslimischen Familien in Deutschland leben können, habe sie die Freude darüber angemerkt, bekannte Traditionen in diesem Rahmen zu erleben. So auch der 14-jährige Samir, der in einem Wohnangebot in Vienenburg lebt: „Ich bete öfter zu Allah. Im nächsten Jahr möchte ich auch richtig fasten.“

Zum Fest des Fastenbrechens gehört natürlich auch gutes Essen. An großen Tafeln wurden deshalb Spezialitäten wie Köfte und Bulgur serviert, zum Nachtisch gab es Süßspeisen wie Baklava und Halka. Am Rande dessen sprach Marwan (13) in islamischer Tradition einige Koranverse mit dem Wunsch, dass auch alle armen und bedürftigen Menschen auf der Welt stets genug zu essen haben.

Ob Dekoration, opulentes Essen, Geschenke oder Zusammenkommen mit Familie und Bekannten – in vielerlei Hinsicht sind sich Weihnachten und Zuckerfest ganz ähnlich. Und genauso ist es mit den Menschen unterschiedlicher Herkunft oder Glaubenszugehörigkeit, wie sich beim gemeinsamen Feiern zeigte. Die Mansfeld-Löbbecke-Stiftung steht für Miteinander, Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Deshalb wird auch in Zukunft über den Tellerrand geblickt: Die Feier des Lichterfestes ist schon in Planung, um beim nächsten Mal Bräuche des Judentums kennenzulernen.



Veranstaltungen